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Sauerteig Anstellgut

Sauerteig Anstellgut

Disclaimer: es folgt ein langer Text, wo ich über meine Fehlschläge mit Sauerteig Anstellgut und über das gelernte berichte!

Als Erstes wünsche ich euch ein frohes, neues Jahr! Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen wieder aktiver hier auf dem Blog zu sein und mit euch mehr Rezepte zu teilen. Und der Anfang macht das Rezept für Sauerteig Anstellgut. Da wir wieder im Lockdown sind, passt es hier.

Wer euch erzählt, dass die Herstellung eines Sauerteig Anstellguts leicht ist und ganz am Anfang klappt, der lügt, hatte sehr viel Glück oder ist ein Naturtalent! Während des ersten Lockdowns war die Hefe eine Mangelware, daher haben viele ihr Glück mit Sauerteig Anstellgut versucht. Nachdem ich sehr viele Erfolgsgeschichten auf Instagram gesehen habe, habe ich mich entschieden das auch zu machen. Alle haben von ihren Erfolgen gesprochen. Also dachte ich mir: wieso hatte ich so viel Angst und Respekt von Sauerteig? Ist doch ganz einfach.

So habe ich mich auf der Suche nach einem Rezept gemacht und auch eines gefunden. Hörte sich ganz einfach: 50 g Roggenmehl mit 50 g lauwarmes Wasser vermischen, in ein Glas geben, diesen lose bedecken und 24 Stunden ruhen lassen. Das Ganze für weitere 4 Tage wiederholen. Ganz einfach, nicht wahr? Fehlanzeige! Mein Sauerteig hat am 5ten Tag Schimmel gebildet. Ok…das kann nicht sein! Ich muss etwas falsch gemacht haben! Es kann nicht sein, dass es bei allen klappt nur bei mir nicht. Also habe ich mich auf der Fehlersuche gemacht. Noch mehr gelesen. Ok…vielleicht hatte es mein Anstellgut nicht warm genug. Auch wie ich ihn bedeckt habe passte nicht.

Daher neuer Versuch. Diesmal mit 25 g Dinkelmehl und 25 g Wasser. Ich wollte nicht wieder so viel wegwerfen. Dasselbe Prozedere. Nur dieses Mal habe ich mein Glas in eine Dicke Decke gepackt. Er sollte es warm haben. Und dann…wieder ein Fehlschlag. Am 5ten Tag hatte ich einen flüssigen Teig. Er ist nicht gewachsen, war nicht aktiv. Das kann doch nicht sein, wieso funktioniert es bei mir nicht? Bin ich so ungeschickt? Nein…Sauerteig ist nichts für mich…diese waren meine Fragen/ Gedanken. Ich wollte nichts mehr vom Sauerteig hören.

Aber da sah ich noch mehr Erfolgsstorys auf Instagram und der Ehrgeiz packte mich. Da ich meine Fehlschläge auf Instagram geteilt habe, habe ich auch viele Tipps bekommen. Und eine liebe Instagram Bekanntschaft (wir kennen uns persönlich nicht, hatten kaum Kontakt, das einzige, was uns verbindet, ist, dass wir beide aus Rumänien stammen) hat sich sehr viel Zeit für mich genommen und sie wollte wissen was ich alles gemacht habe. Und dann hat sie mir gesagt: „das Rezept, welches du verwendest, ist Mist. Das kann nie was werden (wie gesagt, bei anderen klappt es anscheinend mit diesem Rezept)“. Und sie hat mir ein weiteres geschickt. Dieses, welches ich euch heute präsentiere. Glaubt ihr, dass es mit diesem Rezept beim ersten Mal geklappt hat? Nein! Aber da habe ich ein paar kapitale Fehler gemacht. Und diese werde ich hier mit euch teilen:

Fehler Nr. 1: ich habe das Wasser gekocht. So habe ich die guten Bakterien getötet. Wieso ich das gemacht habe? Ich habe gelesen am besten klappt es mit destilliertem Wasser. Da ich das nicht gefunden habe (gut, ich habe danach auch nicht viel gesucht), dachte ich mir gekochtes Wasser sollte passen.

Fehler Nr. 2: das Wasser war zu heiß. Ich habe nicht das gekochte Wasser genommen, aber weil meine Geduld irgendwann gerissen ist und mein Anstellgut keine Bläschen gebildet hat, war ich nicht mehr so vorsichtig.

Fehler Nr.3: am Anfang habe ich das Glas mit Alufolie zugedeckt. Was prima funktioniert hat. Dann habe ich das mit einem Papiertaschentuch vertauscht…und so ist mir der Sauerteig auf der Oberfläche getrocknet (das Papiertaschentuch hat die Feuchte aufgesaugt)…daher konnte er nicht mehr richtig atmen.

Nach dem dritten Fehlschlag wollte ich endgültig aufgeben. Aber ich habe gesagt: ein letzter Versuch: du weiß, was du alles falsch gemacht hast. Dieses Mal sollte es klappen. Und das hat es. Daher werde ich das Rezept heute mit euch teilen. Aber bevor ich das tue, hier der Fütterungsplan für unser Anstellgut:

Sauerteig Anstellgut
Sauerteig Anstellgut – Fütterungsplan:

Tag 1:
50 g Roggenmehl
75 g Wasser, lauwarm

Tag 2:
35 g Anstellgut Tag 1
38 g Roggenmehl
12 g Weizenmehl
58 g Wasser, lauwarm

Tag 3:
35 g Anstellgut Tag 2
38 g Roggenmehl
12 g Weizenmehl
58 g Wasser, lauwarm

Tag 4:
35 g Anstellgut Tag 3
25 g Roggenmehl
25 g Weizenmehl
50 g Wasser, lauwarm

Tag 5:
35 g Anstellgut Tag 4
25 g Roggenmehl
25 g Weizenmehl
50 g Wasser, lauwarm

Tag 6:
25 g Anstellgut Tag 5
25 g Roggenmehl
25 g Weizenmehl
50 g Wasser, lauwarm

Tag 7:
12 g Anstellgut Tag 5
25 g Roggenmehl
25 g Weizenmehl
50 g Wasser, lauwarm

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Sauerteig Anstellgut

Vorbereitungszeit30 Minuten
Ruhezeit8 Tage
Gericht: Brot & Gebäck
Portionen: 1 Anstellgut

Man nehme folgende Zutaten:

  • Roggenmehl
  • Weizenmehl
  • Wasser

So geht die Zubereitung:

  • TAG 1:
    50 g Roggenmehl und 75 g lauwarmes Wasser in eine Schüssel geben und mithilfe der Hände gut vermischen. In ein sauberes Glas geben und mit Alufolie bedecken. An einem warmen Ort 24 Stunden stehen lassen. Nach den 24 Stunden sollten sich Bläschen auf der Oberfläche bilden. Sollte das nicht der Fall sein, ist es aber kein Problem.
  • TAG 2:
    35 g Anstellgut mit 38 g Roggenmehl, 12 g Weizenmehl und 58 ml lauwarmes Wasser in eine Schüssel geben und gut vermischen. Im Glas geben und mit Alufolie bedecken. An einem warmen Ort 24 Stunden stehen lassen.
  • TAG 3:
    Wiederholt die Fütterung von „TAG 2“
  • TAG 4:
    35 g Anstellgut mit 25 g Roggenmehl, 25 g Weizenmehl und 50 ml lauwarmes Wasser in eine Schüssel geben und gut vermischen. Im Glas geben und mit Alufolie bedecken. An einem warmen Ort 24 Stunden stehen lassen.
  • TAG 5:
    Wiederholt die Fütterung von „TAG 4“. Das Anstellgut sollte jetzt aktiver sein. Bläschen haben sich an der Oberfläche gebildet, es riecht etwas säuerlich und man kann bemerken, dass er gewachsen ist.
  • TAG 6:
    25 g Anstellgut mit 25 g Roggenmehl, 25 g Weizenmehl und 50 ml lauwarmes Wasser in eine Schüssel geben und gut vermischen. Im Glas geben und mit Alufolie bedecken. An einem warmen Ort 24 Stunden stehen lassen.
  • TAG 7: Dies ist die letzte Fütterung, danach ist das Anstellgut einsatzbereit ist.
    12 g Anstellgut mit 25 g Roggenmehl, 25 g Weizenmehl und 50 ml lauwarmes Wasser in eine Schüssel geben und gut vermischen. Im Glas geben und mit Alufolie bedecken. An einem warmen Ort für 10 Stunden stehen lassen.
  • TAG 8:
    Das Anstellgut sollte verdreifacht haben. Es ist jetzt einsatzbereit!

Notizen

  • Den überschüssigen Anstellgut nicht wegwerfen. In einem Behälter geben und verschlossen im Kühlschrank aufbewahren. Ich werde euch ein paar Rezepte dafür hier vorstellen.
  • Zwischen den Backvorgängen wird das Anstellgut verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt.
  • Bevor es zum Einsatz kommt, sollte es man am Abend zuvor aus dem Kühlschrank nehmen.
  • Alle 7-10 Tage sollte das Anstellgut gefüttert werden. Dazu wird 12g Anstellgut mit 12 g Roggenmehl, 12 g Weizenmehl und 25 g Wasser vermischt und 24 Stunden an einem warmen Ort stehen lassen.
  • Ich habe das Anstellgut im Backofen stehen gelassen.
  • Ich habe meinem Sauerteig Anstellgut einen Namen gegeben...Diva...ob das was geholfen hat weiß ich nicht, geschadet hat es nicht ?.
  • Verwendet eine Markierung um zu sehen ob euer Anstellgut wächst. Ich habe dazu einen Gummiring genommen.

Sauerteig Anstellgut

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Sauerteig Anstellgut

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8 Kommentare

  • Antworten
    Lisa Marie
    8. Januar 2021 um 17:14

    Liebe Diana,
    dir ebenso noch ein frohes neues Jahr! 🙂
    Meine Eltern haben früher Anstellgut auch selber hergestellt. Ich habe es bisher noch nicht selbst versucht. Den „Trend“ auf Instagram habe ich gar nicht mitbekommen.
    Freut mich, dass Diva was geworden ist! Harte Arbeit lohnt sich! 🙂

    Liebe Grüße
    Lisa Marie

    • Antworten
      Diana
      12. Januar 2021 um 16:23

      Ich freue mich auch, dass Diva was geworden ist. Sie hat ihren Dienst gut getan. Leider habe ich auf sie nicht aufgepasst und so ist sie dann gestorben 🙁 Aber ich werde eine neue Diva züchten :).
      LG, Diana

  • Antworten
    Sigrid
    6. Januar 2021 um 22:26

    Liebe Diana,
    ich bin überzeugt davon, dass dir deine Diva noch viel Freude bereiten wird. Mit der Zeit wird sie immer weniger zicken und dir zu köstlichen Brote verhelfen.
    Liebe Grüße
    Sigrid

    • Antworten
      Diana
      12. Januar 2021 um 16:24

      Danke Liebe Sigrid. Leider habe ich sie im Sommer getötet. Ich habe sie nicht rechtzeitig gefüttert…aber ich werde eine neue Diva züchten und sie auch rechtzeitig ernähren 🙂
      LG, Diana

  • Antworten
    Heidi Dohle
    5. Januar 2021 um 20:08

    5 Sterne
    Das liest sich wirklich simpel . Danke für die genaue Anleitung.
    Das Rezept nehme ich jetzt einfach mal mit .
    Vielen Dank für´s teilen und die Mühe für´s aufschreiben
    LG heidi

  • Antworten
    Patces Patisserie
    5. Januar 2021 um 9:30

    Ich habe noch nie Anstellgut hergestellt, weil ich es auch immer so aufwendig finde und Angst habe, dass die falschen Bakterien hineinkommen und sich vermehren. Aber irgendwann mache ich es definitv!

    LG Patricia

    • Antworten
      Diana
      12. Januar 2021 um 16:28

      Patricia, das verstehe ich voll und ganz. So ist es mir auch gegangen. Vor allem beim ersten Versuch. Mein erster Sauerteig war nach 5 Tagen schimmelig…ist etwas zu viel Feuchte reingelangt – lag wahrscheinlich daran, dass ich ein Papiertaschentuch genommen habe, um das Glas abzudecken. Aber es lohnt sich…Sauerteigbrot ist sehr lecker…auch wenn etwas aufwendig in der Herstellung.
      LG, Diana

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